Juli 2019

Ferien! Das ist mein Motto in diesem Monat.

Zuerst aber noch zum Abschlusscamp der Organisation VASE hier in Ecuador, wo alle Volunteers, die Ende Juli ihren 1-jährigen oder 6-monatigen Einsatz beenden, teilgenommen haben. Das Camp dauerte 2 Tage, und es war cool, mal von jeder Seite zu hören, wie der Aufenthalt hier erlebt wurde. Interessant war auch, wie andere mit schwierigen und herausfordernden Situationen umgegangen sind. Jedoch wurde mir auch bewusst, wie schnell diese Zeit vergangen ist. Mir bleibt nun noch 1 Monat in Ecuador, bevor ich zum Reisen aufbreche. Und dann geht es auch schon Richtung Heimat Schweiz!

Aber noch will ich nicht an zu Hause denken.

Nach dem Abschlusscamp kam meine Freundin Delia, die ich von der Arbeit aus dem Spital in der Schweiz kenne, nach Quito. Natürlich mit Ragusa und Rivella im Gepäck! Die erste Woche haben wir in Quito verbracht, da ich noch arbeiten musste. Delia hat daher diverse Tagesausflüge gebucht. In der zweiten Woche sind wir dann - zusammen mit Marion (Freiwillige hier, auch aus der Schweiz) - auf die Galapagos-Inseln geflogen. Was für ein traumhafter Ort!

Obwohl die Inseln zum Land Ecuador gehören, muss man ziemlich viele Dinge beachten um einzureisen. Auch kommen diverse Kosten wie das Touristenvisum für 20 Dollar und die Einreise für 100 Dollar (Marion und ich mussten mit unserem Visum zum Glück nur 6 Dollar zahlen) dazu. Angekommen sind wir auf der Insel Santa Cruz. Dort haben wir die ersten 2 Tage verbracht. Die Tortuga Bay (Schildkröten-Bucht) ist ein Muss auf Santa Cruz. Aber auch die Charles-Darwin-Station der Schildkröten ist sehr interessant und sehenswert.

Am dritten Tag sind wir mit dem Schnellboot, wo ich zum ersten Mal richtig schlimm seekrank war, auf die Insel Isabella gefahren. Die Insel Isabella war mein Highlight der Galapagos-Inseln.

Sie ist die grösste der Inseln, jedoch im Gegensatz zu Santa Cruz und San Cristobal, die wie kleine Städte wirken, sehr ruhig und einem kleinen Dorf ähnlich.

Auf allen Inseln hat es viele Tiere, z.B. Seelöwen, die sich an den Stränden immer wieder nur 1 Meter neben dir in den Sand legen oder die Bank bei den Bootshaltestellen besetzen. Es hat auch viele schwarze Meerechsen (Leguanart). Man muss aufpassen, dass man nicht darauf tritt, denn diese legen sich, fast wie die Seelöwen, überall hin.

Da wir am ersten Tag zu spät für eine ganze Tagestour waren, hatte unsere Hostelbesitzerin die super Idee, ein Fahrrad zu mieten und damit zu verschiedenen Orten und Stränden der Insel zu fahren. Auch wenn manchmal bei der Hitze etwas anstrengend, war es wunderschön.

Für den zweiten Tag hatten wir dann eine Schnorchel-Tour gebucht.

Wie sich herausgestellt hat, waren wir eine zehnköpfige Gruppe. Davon 7 Schweizer! 😉

Die Gruppe war cool und der Ausflug sehr interessant. Wir konnten viele farbige Fischarten, Riesenschildkröten, Krebse, Muscheln und sogar kleine Haie sehen!

Am nächsten Morgen ging es dann früh wieder los, mit dem Schnellboot auf die Insel San Cristobal.

San Cristobal ist die kleinste dieser drei Inseln auf den Galapagos.

Leider war das Wetter nicht so toll. Jedoch haben wir zwei der Schweizer vom Vortag getroffen, die uns dann zum Abendessen einluden!

Am darauffolgenden Tag haben wir nochmals eine Schnorchel-Tour gebucht - diesmal ohne Schweizer -, bei der wir mitten auf dem Meer ins Wasser gingen. Da wir in diesem tiefen Gewässer die ganze Zeit Ausschau nach Haien hielten, war das Gefühl bei mir gemischt. Tatsächlich konnten wir dann Hammerhaie beobachten. Des Weiteren auch viele Riesenschildkröten, Fischschwärme, Quallen und Seelöwen.

Die Galapagos Inseln sind für mich ein echtes Paradies!

Obwohl es dann schon wieder zurück nach Quito ging und für Delia zurück in die Schweiz, musste ich nicht lange traurig sein. Denn meine Mutter und meine Schwester waren schon auf dem Weg zu mir!

Nach 6 Monaten, unter drei Frauen, hatten wir uns viel zu erzählen.

Auch sie haben mir viele Sachen aus der Schweiz mitgebracht: ganz viel Schokolade, Beautyprodukte, viele Geburtstagswünsche für später und noch mehr!

Da meine Mutter, wie mein Vater im April auch, eine Rundreise gebucht hatte, verbrachten wir einige Tage zusammen in Quito. Für diese Zeit buchte sie diverse Ausflüge. Der erste ging direkt an meinem Geburtstag nach Mindo! In Mindo war ich bereits im Februar schon mal. Obwohl es nur ca. 2 Autostunden von Quito entfernt liegt, ist das Klima viel Wärmer und Natur pur! Wir haben dort zuerst eine Kolibrifarm besucht mit wunderschönen Kolibris. Danach gings zur Schmetterlingsfarm und nach dem Mittagessen auf eine Schokoladenfarm. Und ja, es war so toll, wie es klingt. Wir waren danach echt vollgefressen! 😊

Nachdem meine Schwester und meine Mutter aus dem Amazonas (dieselbe Lodge, in der ich mit meinem Vater war) zurückkamen, sind wir zum Otavalo-Markt gefahren. Der Otavalo-Markt ist ziemlich bekannt für seine traditionellen Verkaufsstücke und liegt im Teil Ibarra. Ich liebe den Otavalo-Markt und war bereits zum dritten Mal dort. Natürlich haben wir auch einige Erinnerungsstücke ergattert.

Der nächste Ausflug fand ausschliesslich in der schönen Altstadt von Quito statt. Nachdem wir einen typischen Markt für Gemüse, Früchte, Fleisch und Backwaren besucht hatten, ging es in das Kaffee der Schokoladenmarke Pacari. Wir konnten mit verschiedenen Aromen und Zutaten unsere eigenen Pralines machen. Gleich danach hatten wir einen Kurs, wo wir lernten, das typische Gericht Ceviche (kalte Fischsuppe) zuzubereiten. Für mich gab es eine vegetarische Variante (Cevichocho), mhmm…

Zuletzt konnten wir in einem kleinen Geschäft selber Seife aus Honig herstellen und als letzter Posten gab es dann im oberen Stockwerk noch eine Belohnung: spezielle Glacen, z.B. Caca de Perro (Hundekacke)!

Wie die Zeit vergeht, war dann auch schon der letzte Tag für uns da, bevor es für die beiden weiter auf die Galapagos-Inseln ging. Dieser Tag brachte uns zum Vulkan Cotopaxi. Der Cotopaxi ist, nach dem Chimborazo, einer der höchsten Berge Ecuadors und einer der höchsten aktiven Vulkane der Erde.

Auf dem Weg nach oben machten wir eine kurze Pause, um einen Coca-Tee zu trinken. Dieser besteht ausschliesslich aus den Blättern des Cocastrauches. Er hat eine sehr gute Wirkung auf den Körper bei grosser Höhe und dessen Symptome. Danach ging es mit dem Auto weiter hinauf, bis wir schliesslich bei einer Lagune, eine fast 2-stündige Wanderung machten. Sobald sich die Sonne zeigte war es angenehm. Ansonsten wehte jedoch ein eisiger Wind. Müde, erschöpft aber glücklich ging es dann wieder zurück Richtung Quito. Auf dem Weg zurück besuchten wir noch eine Rosenfarm. Rosen gehören zu den wichtigsten Exportprodukten Ecuadors.

Nach dem gemeinsamen Abendessen mussten wir uns wieder verabschieden. Jedoch dieses Mal «nur» für knappe 2 Monate.

Schön wart ihr da, Danke für alles!

Für mich heisst es jetzt, meinen letzten Monat in Ecuador noch zu geniessen!